Eltern zu sein ist eine lebenslange Aufgabe, auf die uns meist keiner vorbereitet. Viele Eltern möchten alles besser machen als ihre eigenen Eltern, stellen sehr hohe Ansprüche an sich selbst und sind enttäuscht, wenn sie es in stressigen Situationen doch nicht schaffen, so zu agieren wie sie es sich gewünscht hätten. Daraus entsteht oft ein Strudel aus Selbstabwertung und Frustration, was wiederum erneuten Stress verursacht. Eigentlich ist es doch ganz einfach: Wir bleiben einfach ganz entspannt und hören auf unser Bauchgefühl. Warum ist es im Alltag so schwer umsetzbar?
Die Antwort kommt aus der Neurobiologie: In sehr stressigen Situationen kann es dazu kommen, dass sich unser Frontalkortex abschaltet und wir nicht mehr bewusst agieren können. Das kommt daher, dass unser Gehirn diese Situation als bedrohlich einstuft, weil wir uns ebenso hilflos und ohnmächtig fühlen, wie wir uns in vergangenen Szenen gefühlt haben. Wir greifen dann ganz automatisch auf Verhaltensmuster zurück, die wir schon als Kinder verinnerlicht haben, nämlich die unserer Eltern.
In meiner Beratung unterstütze ich Eltern, sich dieser Verhaltensmuster und der biografischen Zusammenhänge bewusst zu werden und zu lernen wie man sich in stressigen Situationen selbst stabilisieren kann. Dann wird es nicht mehr/weniger häufig notwendig sein, auf alte Verhaltensmuster zurückgreifen, sondern wir können in echten, bewussten Kontakt mit unseren Kindern gehen, ihnen liebevolle Grenzen setzen und elterliche Orientierung geben.